Suche
Kontakt
Drucken

Aktuelle politische Debatte gefährdet sachbezogene Wasserwerksentscheidung im November

20. Mai 2014

Michendorf/Nuthetal. Teile der politischen Öffentlichkeit stellen die Bemühungen des WAZV „Mittelgraben“, eine fundierte Entscheidungsgrundlage und alle dafür notwendigen Informationen und Fakten auf den Tisch zu legen, in Frage. Der Verband hat auf die öffentliche Kritik mit ausführlichen Zeitplänen die Entscheidung über die künftige Trinkwasserversorgung im November betreffend reagiert und darüber hinaus dargelegt, warum eine öffentliche Diskussion außerhalb der ohnehin öffentlichen Verbandsversammlungen im aktuellen Stadium wenig sinnvoll ist. In dem Bestreben, die Bürger umfassend zu informieren, sind gerade die Ergebnisse des Versuchsbrunnens äußerst wichtig. Denn davon hängen wesentliche Kostenbestandteile ab. Zahlreiche Informationen liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig vor, was  eine sachlich fundierte Debatte erschwert. Wir erleben es im Augenblick fast täglich, dass mangelnde Transparenz und Bürgerbeteiligung vorgeworfen wird und der jeweilige Akteur sich auf die Fahnen schreibt, dies zu ändern.

Der WAZV „Mittelgraben“ appelliert daher an alle Beteiligten, dieses sensible Thema der öffentlichen Daseinsvorsorge aus den Wogen des Wahlkampfs herauszuhalten. Der Verband hat in den vergangenen Pressemitteilungen eine Einbindung der Bürger ausdrücklich begrüßt, sobald die Faktenlage eine sachliche wie umfassende Information der Bürger zulässt. Teile der politischen Öffentlichkeit gefährden mit ihren Forderungen nach einer Verschiebung der Probebohrungen jedoch den Zeitablauf des gesamten Projekts. Da die Erkundung mehrere Monate in Anspruch nimmt und sich weitere planungs- und zeitintensive Verfahren anschließen, kann die Verbandsversammlung nicht erst in der konstituierenden Sitzung Ende August über die Ausführung des Versuchsbrunnens  entscheiden.

Die Verbandsversammlung hat das Ziel, vor Ablauf der Kündigungsfrist des laufenden Vertrages mit Potsdam zu entscheiden, wie die Wasserversorgung im Verbandsgebiet künftig gesichert werden kann. Um die beiden möglichen Varianten – weiterer Fremdbezug oder Bau eines eigenen Wasserwerks – gegeneinander abwägen zu können, sind genauere Kostenermittlungen erforderlich, für die die Erkenntnisse des Versuchsbrunnens eine wichtige Voraussetzung sind. Schließlich soll die künftige Trinkwasserversorgung die Bürger nicht mit noch höheren Preisen als bisher belasten, sondern möglichst eine Entlastung bringen.

Sollte der Versuchsbrunnen verzögert werden, weil am 21. Mai dagegen entschieden wird ist die mögliche fristgerechte Kündigung des EWP-Versorgungsvertrags am Ende des Jahres ernsthaft in Gefahr. Der Vertrag würde sich automatisch um mehrere Jahre verlängern. Mithin stellt sich die Frage, ob die aktuelle Verzögerungstaktik nicht eher den wirtschaftlichen Interessen der Stadtwerke in Potsdam in die Hände spielt, anstatt langfristig stabile Preise für Nuthetaler und Michendorfer Bürger zu ermöglichen.

Verschiedene aktuelle Zitate aus dem politischen Raum zeigen in bestechender Weise, dass sich einige Akteure nicht wirklich mit den Fakten zum Wasserwerk beschäftigen, sondern mit „vielen Parteien und Wählervereinigungen“, die ihnen Stimmen bringen könnten.

„Wir können nicht akzeptieren, dass eine so zentrale Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge als Wahlkampfthema benutzt wird und die Sachlichkeit in der Diskussion fehlt.“ sagte Felix von Streit, Geschäftsführer der MWA, in Bezug auf neuerliche Pressemittelungen und fügte hinzu: „Der Wahlkampf ist nächstes Wochenende vorbei. Entscheidungen – unsere Wasserqualität betreffend –bestehen für Jahrzehnte.“

Die MWA und der WAZV „Mittelgraben“ werden weiterhin mit allen Beteiligten das Gespräch suchen und neue Erkenntnisse schnellstmöglich kommunizieren. Der Verband hat mehr Transparenz zugesagt und wird sich an diese Zusage halten.

Mittelmärkische Wasser und Abwasser GmbH

Felix von Streit

Geschäftsführer

 

Maßnahme/Aufgabe

Termin/Zeitraum

Dauer

Beteiligte

Bemerkungen

Verbandsversammlung – Beschlussvorlage Freigabe von Mitteln für den Versuchsbrunnen

16.04.2014

Verbandsversammlung Beschluss kam nicht zustande – mehr als die Hälfte der Vertreter aus Nuthetal verließen die Sitzung
Eilentscheidung zur Freigabe von Mitteln für den Versuchsbrunnen

17.04.2014

Verbandsvorsteher mit einem Mitglied der Verbandsversammlung ist nach Verbandssatzung in dringlichen Fällen zulässig, muss in der nächsten Verbandsversammlung zur Genehmigung vorgelegt werden.
Veröffentlichung der Ausschreibung „Versuchsbrunnen“ im Ausschreibungsblatt

30.04.2014

Ingenieurbüro/MWA
Anforderung der Ausschreibungsunterlagen
durch die Bieter

bis 12.05.2014

Ingenieurbüro
Bestätigung der Eilentscheidung

21.05.2014

Verbandsversammlung Bestätigung der Verbandsversammlung ist einzuholen
Grundsatzbeschluss

21.05.2014

Verbandsversammlung grundsätzliche Willensbekundung der Verbandsversammlung, dass Untersuchungen und Vorbereitungen zum Bau eines eigenen Wasserwerks vorangetrieben werden können.
Kommunalwahlen, Neubesetzung der Verbandsversammlung

25.05.2014

Gemeindevertretungen Gemeindevertretungen werden neu gewählt – Vertreter in der Verbandsversammlung werden neu entsandt
Angebotseröffnung/Submission Versuchsbrunnen

03.06.2014

Ingenieurbüro/MWA
Angebotsauswertung einschließlich Erarbeitung eines Vergabevorschlags

ca. 1 Woche

Ingenieurbüro/MWA
Vergabe im Vorstand WAZV „Mittelgraben“/ Auslösen Bauauftrag Versuchsbrunnen

Mitte Juni 2014

Verbandsvorstand
Baudurchführung einschließlich Leistungspumpversuch

07.07.2014

26.09.2014

ca. 3 Monate

Bauunternehmen
Konstituierende Sitzung der Verbandsversammlung

voraussichtlich

27.08.2014

entsandte Vertreter der Mitgliedsgemeinden Wahl des Vorsitzenden der Verbandsversammlung, des Vorstandes und der jeweiligen Stellvertreter
Auswertung der Ergebnisse und Anpassung der Grundlagenermittlung Wasserwerk Michendorf sowie Aktualisierung der Kostenvergleichsrechnung

Oktober 2014

ca. 4 Wochen

Ingenieurbüro Vorstellung in der Verbandsversammlung
Vorbereitung des Grundstückskaufs

laufend

MWA, Landesbetrieb Forst abhängig vom Flächenbedarf – ergibt sich aus Ergebnis Versuchsbrunnen
Genehmigungsverfahren Wasserrechtliche Erlaubnis Mehrere Monate – Jahre – keine Erfahrungs-werte WAZV, Obere Wasserbehörde abhängig von
Grundstückskauf
Entscheidung über Wasserliefervertrag – Kündigung zum 31.12.2014 oder weiterer Bezug  – gleichzeitig Beschluss für oder gegen Wasserwerk

November 2014

Verbandsversammlung Grundlage: Ergebnisse Versuchsbrunnen, Konkretisierung der Planung – genauere Kosten

zur Übersicht zurück »

Claim