Suche
Kontakt
Drucken

Was genau ist Abwasser oder Schmutzwasser?

Abwasser nennt man das durch Gebrauch verunreinigte Wasser. Dabei kann man zwischen Grauwasser (gering verschmutztes fäkalienfreies Wasser) und Schwarzwasser (mit fäkalen Feststoffen) unterscheiden. Abwässer werden in die Abwasserkanäle abgeleitet und anschließend in Kläranlagen behandelt. Die Abwasserkanäle werden von der MWA instandgehalten und regelmäßig gereinigt sowie durch Kanalinspektionen geprüft. Die Reinigung von Abwasserkanälen erfolgt mithilfe von Hochdruckgeräten. Die Kläranlagen sollen die natürliche Wasserqualität wiederherstellen und somit Abwasserinhaltsstoffe beseitigen. Im Klärwerk Stahnsdorf verwendet man dafür mechanische und biologische Reinigungsverfahren. Nachdem Abwässer in der Kläranlage gereinigt wurden, gelangen sie normalerweise in Gewässer, die als Vorfluter dienen. Bei einigen privaten Grundstücken, wo das Verlegen von einem zentralen Abwasserrohr wegen der kleinen Zahl von Einleitern keinen Sinn macht, fließen Abwässer in die Sammelgruben und werden vom zuständigen Abwasserzweckverband entsorgt.

Klärwerk Stahnsdorf

Zur Aufleitung des Abwassers nutzen die Wasser- und Abwasserzweckverbände „Der Teltow“ und „Mittelgraben“ das Klärwerk Stahnsdorf. Das Klärwerk Stahnsdorf ist eines der ältesten Klärwerke der Region und gehört zu den Berliner Wasserbetrieben. Heute ist es mit großem Aufwand saniert und modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Für die Reinigung des Abwassers im Klärwerk sind mehrere Verfahrensstufen notwendig. Es läuft zunächst durch eine mechanische Stufe, in der die mitgeführten Grobstoffe entfernt werden. Im Vorklärbecken setzen sich dann leichtere Schwimmstoffe ab, das sind bis zu 30 Prozent seiner Schmutzfracht. Die biologische Reinigungsstufe, das Belebungsbecken, ist der wichtigste Teil der Anlage. Unter Zugabe von Sauerstoff zehren Mikroorganismen die im Abwasser gelösten organischen Inhaltsstoffe auf und wandeln sie unter Schlammbildung in anorganische Verbindungen um. Damit sind 90 Prozent der Verunreinigungen beseitigt. Der restliche aus pflanzlichen Nährstoffen bestehende Anteil aus Phosphat wird in einer letzten, der dritten Reinigungsstufe, unter Zugabe von Flockungsmitteln ausgeflockt und als Schlamm abgezogen. Das so gereinigte Abwasser wird als Klarwasser in den Teltowkanal abgeleitet.
Die weiteren Informationen zum Klärwerk Stahnsdorf können Sie der Homepage der Berliner Wasserbetriebe entnehmen. http://www.bwb.de

Regenwasser

Die Entsorgung von Niederschlagswasser wird in den Verbandsgebieten durch die Kommunen sichergestellt. Niederschlagswasser, welches auf den privaten Grundstücken anfällt, ist dort auch zu versickern. Da in den Verbandsgebieten ein Trennsystem betrieben wird – Schmutzwasser und Niederschlagswasser werden über getrennte Systeme abgeleitet – darf Niederschlagswasser gemäß Entwässerungssatzung nicht in den öffentlichen Schmutzwasserkanal eingeleitet werden. Dies führt zur Überlastung der Schmutzwasserkanäle sowie der nachgelagerten Pumpwerke und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.

Sofern sich Grundstückseigentümer für die Einrichtung einer Anlage zur Regenwassernutzung (z. B. aus Dachablaufwasser) entscheiden, ist darauf zu achten, dass anlagenseitig keine Verbindung zur Trinkwasserhausinstallation besteht.

Sicherung gegen Rückstau

Bei Starkregen oder Schneeschmelze – wenn überdurchschnittliche Wassermengen anfallen – versickern diese nicht nur im Erdreich. Auch auf den Straßenoberflächen sind dann erhebliche Abflüsse zu registrieren, so dass die vorhandenen Anlagen zur Niederschlagsentwässerung oftmals schnell überlastet sind. Ebenso können eingefrorene oder verstopfte Straßeneinläufe zu Problemen führen. Mit Rückstau in den Schmutzwasserkanälen im Trennsystem muss dann immer gerechnet werden, da das Niederschlagswasser über die Schachtabdeckungen auch in die Schmutzwasserkanäle gelangt. Ebenso kann eine Störung in einem Schmutzwasserpumpwerk zum Aufstau im Schmutzwasserkanal führen. Der Wasserspiegel kann dann in bestimmten Kanalabschnitten, Schächten oder Hausanschlussleitungen bis zur Rückstauebene ansteigen, die in der Regel auf Höhe der Straßenoberkante liegt. Alle Ablaufstellen, die darunter liegen, sind dann rückstaugefährdet, denn das Wasser sucht sich seinen Weg, und der kann durchaus von der öffentlichen Kanalisation über die Abflussrohre direkt in den eigenen Keller führen.

Angeschlossene Objekte der Grundstücksentwässerungsanlagen, wie Bodenabläufe, Waschbecken, Waschmaschinen, Duschen, Toiletten und ähnliches, die unterhalb der Rückstauebene (Straßenoberkante) installiert sind, müssen daher wirkungsvoll abgesichert werden. Dafür zu sorgen, ist allein Sache des Eigentümers.

Hausbesitzer sollten auch beachten, dass sie gegenüber Mietern haftbar sind, falls entsprechende Vorschriften nicht beachtet wurden. Abflussanlagen, die mit den erforderlichen Rückstausicherungen ausgerüstet sind, verhindern solche Überschwemmungen im Haus. Der Fachhandel bietet eine Vielzahl von Rückstausicherungen für den jeweiligen Bedarf – wie zum Beispiel fäkalienfreies oder fäkalienhaltiges Abwasser – und in unterschiedlichen technischen Ausführungen. So gibt es für ersteres einfache Rückstauverschlüsse. Für letzteres aber muss ein Rückstauautomat oder eine Hebeanlage eingesetzt werden. Eine normale Klappe als Rückstauverschluss hält das fäkalienhaltige Abwasser nicht ab. Mit dem Einbau von Rückstausicherungen sollte aber unbedingt eine Fachfirma beauftragt werden. Eine allgemeine Beratung zu den Möglichkeiten der Rückstausicherung gibt es selbstverständlich auch bei der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Claim